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Von: Moritz Bletzinger, Kilian Bäuml, Jennifer Lanzinger
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Fünfter Verhandlungstag im Prozess gegen Sänger Gil Ofarim und Forensiker Dirk Labudde sagt aus. Er erklärt, warum der Davidstern-Anhäger nicht zu sehen ist.
Update vom 16. November, 15.03 Uhr: Alle Beteiligten widmeten sich gerade intensiv mit der Auswertung des Videomaterials der Überwachungskamera, da tritt ein bislang Unbekannter in Erscheinung. Wie die Verteidiger von Gil Ofarim dem Richter mitteilten, habe sich ein Mann bei ihnen gemeldet, der die Darstellung des Musikers glaubhafter machen könnte.
Denn auch er habe negative Erfahrungen im besagten Hotel erlebt, zitiert focus.de die Verteidigung direkt aus dem Gerichtssaal. Etwa ein halbes Jahr vor dem Vorfall, der momentan vor dem Landgericht Leipzig verhandelt wird, soll ein Hotelmitarbeiter dem unbekannten Mann entgegnet haben: „Wir sind hier immer noch in Deutschland“. Zuvor habe der Gast um eine ausgewiesene Mehrwertsteuer gebeten.
Ob es sich bei dem Rezeptionist um den Manager handelt, dem Ofarim Antisemitismus vorwirft und der den Musiker wiederum der Verleumdung bezichtigt, ist unklar. Bislang stammen die Informationen ausschließlich vonseiten der Verteidigung. Der Richter könnte aber zu einem späteren Zeitpunkt den Mann in den Zeugenstand rufen. Ofarim selbst schweigt bislang.
Trug Ofarim im Hotel überhaupt einen Davidstern? Überwachungsvideo nicht eindeutig
Update vom 16. November, 12.01 Uhr: Warum ist der Davidstern-Anhänger von Gil Ofarim nicht im Video zu sehen? Um diese Frage zu klären, ist Forensiker Dirk Labudde auch am fünften Prozesstag wieder im Zeugenstand.
Kleine Objekte seien in Videoaufnahme schlecht zu erkennen, wenn sie weit von der Kamera entfernt sind, erklärt Labudde laut focus.de. Weil die Pixel kleiner werden, werde der Davidstern von Ofarim im Video „nicht wie der aus dem Vergleichsbild dargestellt“.
Immerhin eine Reflexion ist auf dem Überwachungsvideo zu sehen. Ist das der Anhänger? Die Verteidigung wendet ein, das Aufblitzen sei viel größer als Ofarims Kette. Experte Labudde erwidert: „Die Fläche kann größer als das Objekt werden in der Reflexion, das wäre nicht ungewöhnlich.“
Update vom 16. November, 6.40 Uhr: Der Prozess um Musiker Gil Ofarim geht in die nächste Runde. Die Ausführungen von Digitalforensiker Dirk Labudde, der die Aufnahmen der Überwachungskameras ausgewertet hatte, werden am Donnerstag fortgeführt. Dabei geht es auch um das Verhalten der Beteiligten in der Hotellobby.
Zudem werden weitere Zeugen vor dem Landgericht Leipzig befragt. Ob sie es zur Verhandlung schaffen, bleibt vorerst abzuwarten. Denn: Der GDL-Warnstreik dürfte den Bahnverkehr in Deutschland weitgehend lahmlegen. Bereits am Mittwoch (15. November) hatte der Gutachter der Darstellung des Musikers widersprochen. Eine Kette mit Davidstern sei vom Betreten der Lobby bis zum Verlassen des Hotels nicht sichtbar gewesen. Ofarim äußerte sich bisher nicht vor Gericht.
Davidstern nicht gesehen: Gutachter widerspricht Ofarims Darstellung
Update vom 15. November, 21.23 Uhr: Im Prozess gegen den jüdischen MusikerGilOfarimwegen Verleumdung und falscher Verdächtigungen hat ein Gutachter einer wichtigen Darstellung des Künstlers widersprochen. Vom Betreten der Lobby bis zum Verlassen eines Leipziger Hotels sei keine Kette mit einem Davidstern sichtbar gewesen, sagte der forensische Sachverständige Dirk Labudde am Mittwoch im Landgericht Leipzig.
Die Kette mit dem Davidstern war laut Gutachter erst zu erkennen, alsOfarimvor dem Hotel das Instergram-Video aufgezeichnet hatte. Dafür hatte der Digitalforensiker in einem umfangreichen Verfahren die Aufnahmen der Überwachungskameras ausgewertet. Am Donnerstag werden die Ausführungen des Gutachters im Prozess fortgesetzt.
Richter im Fall Gil Ofarim wird Befangenheit vorgeworfen
Update vom 15. November, 13.38 Uhr: Knall im Ofarim-Prozess. Plötzlich steht Richter Stadler zur Debatte. Ein Anwaltsschreiben zu seiner Aktivität im Richterbund wird als Befangenheitsantrag gewertet. Kommende Woche soll außerhalb der Hauptversammlung darüber entschieden werden, wie focus.de berichtet.
Die Problematik: Stadler ist seit 2022 politisch aktiv, hielt für den Richterbund einen Vortrag zum Thema Extremismus. Der Titel: „Keine Verfassungsfeinde im Staatsdienst – wie sich Rechtsstaat und Demokratie gegen Extremistinnen und Extremisten wappnen können.“
Ofarim-Prozess: Überwachungsvideo offenbar kein Fake
Update vom 15. November, 13.04 Uhr: Das Gericht spielt Zeugen im Ofarim-Prozess das Überwachungsvideo vor. Ein Techniker bestätigt, dass die Aufnahmen nicht gefälscht sind. Wenige Tage nach dem Vorfall habe er die Originaldaten auf Anweisung der Polizei aus dem System genommen, erklärt der 51-Jährige der Nachrichtenagentur dpa.
Vor dem Landgericht betont der Experte jetzt: „Eine Manipulation ist nicht denkbar.“ Bestimmte Hotelangestellte hätten zwar Zugang zum Serverraum mit den Videoaufnahmen gehabt, die betreffenden Aufnahmen seien aber sicher.
Die Verteidigung von Ofarim hatte außerdem kritisiert, manche Zeugen hätten Bilder der Überwachungskamera schon vor den polizeilichen Ermittlungen im Hotel gesehen. Wie und wann das abgelaufen hätte sein sollen, kann sich der Techniker aber nicht erklären.
Sänger vor Gericht: Überwachungsvideo im Ofarim-Prozess wird erstmals gezeigt
Update vom 15. November, 7.15 Uhr: Am vierten Prozesstag gegen Sänger Gil Ofarim soll zum ersten Mal das Überwachungsvideo aus der Hotellobby gezeigt werden, berichtete focus.de. Damit sind die Aufnahmen erstmals für die Öffentlichkeit sichtbar. Noch zum Ende des dritten Verhandlungstages hatte die Verteidigung des Sängers ein weiteres Beweismittel beantragt. Dabei soll es sich um einen USB-Stick mit weiteren Daten, der laut Richter in den kommenden Prozesstagen gesichtet werden soll. Zudem sollen am Mittwoch weitere Zeuginnen und Zeugen befragt werden.
Ursprungsartikel vom 14. November, 14.21 Uhr: Leipzig – Hat ein Hotelmanager GilOfarimwegen seines Davidsterns diskriminiert? Das soll der Prozess gegen den 41 Jahre altenOfarimklären, der am Dienstag, 7. November, vor dem Landgericht in Leipzig eröffnet worden ist. Eine Überraschung scheint sich nun am dritten Verhandlungstag ereignet zu haben. Wie focus.de berichtet, habe sich ein neuer Zeuge bei der Staatsanwaltschaft gemeldet. Dieser belaste demnach den Sänger. Ein weiterer Zeuge berichtet währenddessen Details aus der Hotel-Lobby.
Ofarim-Prozess: Überraschung am dritten Verhandlungstag – Neuer Zeuge meldet sich und belastet Sänger
Wie das Portal weiter berichtet, habe sich der neue Zeuge per Telefon bei der Staatsanwaltschaft gemeldet. Auslöser sei die Berichterstattung über den Prozess gewesen. Demnach habe der Zeuge aus Brandenburg sich daran erinnert, dass er bei dem besagten Zwischenfall in der Hotel-Lobby unmittelbar hinter Gil Ofarim gestanden habe. Beleidigungen durch den Hotelangestellten habe er nicht mitbekommen, wie focus.de ihn zitiert. Aktuell müsse noch geprüft werden, ob die Darstellung des Zeugen zutreffend sei, erklärte der Staatsanwalt.
Ein weiterer Zeuge soll am dritten Verhandlungstag im Prozess gegen Sänger Gil Ofarim zu Wort kommen. Wie focus.de weiter berichtet, soll es sich dabei um einen Stammgast des Hotels handeln. Der Zeuge habe seine Zimmerkarte separat von den Hotelmitarbeiterin bekommen, könne nach eigenen Angaben nichts weiter zur Aufklärung beitragen.
Demnach habe der Mann zwar von Unmut in der Warteschlange mutmaßlich „durch Herrn Ofarim“ mitbekommen, er habe diesen jedoch nicht bewusst wahrgenommen. Auch auf die Nachfrage der Staatsanwaltschaft, ob der Zeuge mitbekommen habe, dass der im Prozess relevante Satz „Pack deinen Stern ein“ gefallen sei, verneint dieser.
Ofarim-Prozess: Das sind die Hintergründe zum Prozess um mutmaßlichen Vorfall in Hotel-Lobby
Der in München geborene 41-Jährige sitzt unter anderem wegen des Vorwurfs der Verleumdung und falscher Verdächtigungen auf der Anklagebank. Anfang Oktober 2021 hatte der Musiker in einem Instagram-Video schwere Antisemitismusvorwürfe gegen den Manager eines Leipziger Hotels erhoben.Ofarimsolle seinen Davidstern abnehmen, erst dann dürfe er einchecken, so die Anschuldigung des Sängers.
Nach umfangreichen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft folgte jedoch eine Anklage gegenOfarim. Das Verfahren gegen den Hotelmanager wurde eingestellt. (kiba/dpa)
